Etappe 10 Bis Bratislava

Gut das ich Bilder mache! 
Mal ehrlich, ich glaube ich strampel mir mein Hirn weg. Morgens stehe ich auf, mache meine  Routine, setze mich aufs Rad und vergesse sofort wo ich war. Bedeutet das den Kopf frei bekommen?
Den ganzen Tag denke ich kaum an etwas anderes, als ans Rad fahren.
Das tut mir weh, ich sollte die Position wechseln, nun zieht es hier, sollte ich das Schlagloch links oder rechts umfahren, uff noch so viele Kilometer, wow schon ein Viertel geschafft, wann kommt endlich meine 10Km Pause, usw.

Dies ist eine Filmaufnahme! Es dreht sich wirklich so langsam. 😉
Dies ist eine Filmaufnahme! Es dreht sich wirklich so langsam. 😉

Also gut das ich Bilder mache!
Meinen Morgen in Wien ging ich ganz ruhig an. Ich frühstückte erst einmal lange und anschließend fuhr ich zum Prater Stern.

Ich wäre gern mit dem Prater Riesenrad mitgefahren, aber ich wollte mein Rad samt Gepäck nicht so lang unbeaufsichtigt lassen.
Daher habe ich dieses mal nur ein Foto von unten gemacht.

Hier ging es leider nicht lang.
Hier ging es leider nicht lang.

Dann ging es auf direktem Wege aus der Stadt. Ich wollte das Ufer nicht wechseln, daher blieb ich auf der Südseite und radelte zum Flughafen Wien.
Das war schon ziemlich interessant, diese kleine Großstadt zu durchradeln, aber ich musste auch ganz schön auf meinen Hintern aufpassen. Zebrastreifen sind nur Kunstwerke auf der Straße.

Achtung Verwechslungsgefahr!
Achtung Verwechslungsgefahr!

Ich wollte unbedingt nach Fishermen seit ich es auf der Karte gelesen habe und ja, ich gebe zu, ich habe es verwechselt. 

Wieder ein Beispiel für den Kopf leer strampeln.

Dennoch Fischmend ist ein nettes kleines Städtchen, dass am Flüsschen Fischa liegt. Fischa -Mischa, wieder mal kurz an Zuhause gedacht und der Gedanke war wieder fort, denn ich wunderte mich über den ganzen erdigen Dreck auf der Straße und die Arbeiter, die ihn wegkehrten.

Das ist ja die Höhe!
Das ist ja die Höhe!

Anschließend radelte ich gemächlich weiter, bis ich irgendwann oben auf einer Höhe ankam und das Gewitter am Horizont sehen konnte.
Glücklicherweise führte mich meine Strecke wieder ins Tal ans Donauufer, weil ich doch mit der Fähre übersetzen wollte.

Ich fuhr lange bergab und wusste mit jedem Meter, ich werde hier niemals wieder hochfahren. Vorher durchschwimme ich die Donau samt Rad!

Ein begrünter Weg.
Ein begrünter Weg.

Und dann kam der Salat! Unten am Weg angekommen wies ein Schild auf eine Fähre, die man jedoch anrufen sollte. Das war der Buchstabensalat, aber drum herum war der Baumsalat. Der ganze Weg war von einem umgestürzten Baum und zig abgefallenen Ästen blockiert. Ich musste 200m durch das Geraffel und stand dann am Donauufer und guckte blöd. Wie sollte hier ohne Dock eine Fähre anlegen?

Ob ich wirklich richtig steh', seh ich wenn das Boot anlegt.
Ob ich wirklich richtig steh', seh ich wenn das Boot anlegt.

Aber kein Problem!

Der nette Kapitän sah mich schon und holte mich vom Ufer ab, indem er einfach mit Schwung ans-ins Ufer fuhr. Rampe runter, Britta drauf und weiter ging's.

Auf der Fähre erfuhr ich dann auch, dass es in der vergangenen Nacht schwere Unwetter in dem Bereich gab. Eigentlich bis Wien sogar, aber ich hab alles verpennt.
Am anderen Ufer angekommen, ich wechsle auf dieser Tour oft das Ufer... so wie ich's gerade brauche, kam auch schon das Gewitter.
5 Minuten und ich war nass.

Habe den Namen leider weggestrampelt. Vermute aber, das war das Klohäuschen.
Habe den Namen leider weggestrampelt. Vermute aber, das war das Klohäuschen.

Durch die Dammbaumaßnahmen wurde ich auf Umwegen Richtung Bratislava geleitet und kam auch an einem Schloss vorbei.
Ich trank einen Kaffee, aß ein Stückchen Kuchen und suchte anschließend den Thron auf.

Lustig wie das Leben spielt. Gestern noch auf der Pipibox, heute standesgemäß im Schloss.

(Am nächsten Tag in der Wildnis... Hochmut kommt vor dem Fall.)

Was will man mehr. Der Eimer ist übrigens nur ein Eimer, das Bad befand sich rechts vom Bildrand.
Was will man mehr. Der Eimer ist übrigens nur ein Eimer, das Bad befand sich rechts vom Bildrand.

Irgendwann kam ich sogar in Bratislava an. Aus den geplanten 65Km waren es glaube 80Km geworden.

Mein Zimmer war ein 3x3x3 Meter großer Würfel, nur die 6 fehlte... ausgesprochen kam der Witz besser.

Ich aß Cookies, die ich mir Schloss kaufte, hängte meine Wäsche in den Frischluftschrank und stellte den Ventilator an, damit die Klamotten trockneten.

Und die Moral von der Geschicht -Umwege mag isch nischt.