Mein Besuch bei GAiN in Gießen

Am Donnerstag, den 12.07. habe ich mich bei GAiN in Gießen angemeldet, um bei einem Termin "Anpacken und Gutes tun" mitzuwirken.

Pünktlich um 15:30 erreichte ich GAiN Germany am Am Unteren Rain in Gießen und wurde von Anne-Katrin Loßnitzer, mit der ich im Vorfeld bereits viel Kontakt hatte in Empfang genommen.
Sie zeigte mir erst einmal ein Stellplatz für mein Fahrrad und anschließend das Zimmer, dass ich für die Nacht beziehen durfte. Das Zimmer befand sich in einer WG von Campus für Christus, die für Praktikanten, Gäste und Seminarteilnehmer zur Verfügung steht.
Nachdem ich mich dort kurz eingerichtet und abgekühlt hatte, zeigte mir Frau Loßnitzer die Büros und stellte mich den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vor, die noch nicht in ihren Feierabend gegangen waren.
Spannend, dass die meisten mich bereits aus einem Rundbrief von Frau Loßnitzer kannten. Ich bin die, die nach Budapest fährt und Spenden für "Brunnen für Afrika" sammeln möchte.
Es streichelte schon ein wenig mein Ego, aber vor allem wurde ich in meiner Entscheidung bekräftigt, dass die Spendenaktion eine gute Idee war und die Begünstigten sich wirklich darüber freuen.

In einer kurzen Firmenpräsentation wurde mir nochmals gezeigt, wie GAiN mit seinem weltweitem Netzwerk funktioniert.
Als Beispiel erzählte mir Frau Loßnitzer von dem Erdbeben in Haiti in 2010. Mitarbeiter von GAiN flogen sofort in das Krisengebiet, nahmen auf, was benötigt wurde und leisteten Soforthilfe. Dies geschah dank ihres schnellen weltweiten Logistik-Netzwerkes.

 

 

Anschließend wurde ich in die Lagerhalle ein paar Straßen weiter gebracht, wo bereits eine weitere GAiN Mitarbeiterin, eine Praktikantin und eine Familie mit zwei Töchtern darauf warteten anzupacken.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, in der ich wieder besonders erwähnt wurde *stolz*, sprachen wir ein kurzes Gebet und verteilten uns an die Tische.
Adidas hatte GAiN ausgesucht, ihre nicht verkaufte Lagerware der letzten Saison an Bedürftige weiterzugeben.

Also packten wir die Kleidung aus ihrer Plastikverpackung und sortierten sie nach Sommer, Winter, Alltag und Kinderkleidung. Anschließend kamen sie in beschriftete Kartons auf eine Palette, die am Montag auf einen LKW beladen würde.
Die Vorsortierung und das Entfernen der Plastiktüten ist vor allem für Länder wichtig, in denen es keine Müllpolitik gibt, oder die Frauen nicht in Sporttops durch die Straßen laufen dürfen.

 

Bild von Anne-Katrin Loßnitzer, GAiN-Germany

Als wir mit der restlichen Adidas Kleidung fertig waren, durften wir noch Kleidung von Privatspendern sortieren.
Das war sehr spannend, zumal die ersten drei Säcke, die wir aus der Gitterbox entnahmen eine wahre Zeitreise zu tage brachte.
Dicke orangene Wollunterhemden aus den 50er Jahren, Wollkleider und andere Tischdecken, Schürzen, die ihre Zeit auf dem Dachboden, oder im Keller überdauert hatten. Auf Grund des Geruches und der vielen Flecken waren die Kleidungsstücke leider nicht mehr weiterzugeben.
Pullis und Elektrikerkittel, die beim Schrauben von Autos verwendet wurden und ölfleckig waren, ein trockener Blumenschmuck und Gürtel die nicht mehr schließen, fanden wir ebenfalls in der Dreiviertel Stunde, in der wir die Säcke durchsuchten.
Dennoch waren wesentlich mehr gute Kleidungsstücke dabei, die wir wieder in die Kartons sortierten und für den Bedarf fertig machten. 
Ich fand die Arbeit und die Vorgänge bei sehr interessant und auch wie schnell sich die kleine Gruppe von Helfern annäherte, jeder seinen Platz fand und einander beim Helfen half.